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Wer führte die erste Herzkatheterisierung durch?

Die Herzkatheterisierung ist ein Verfahren, bei dem ein winziger, flexibler, hohler Schlauch in ein Blutgefäß in der Leiste, im Arm oder Hals eingeführt wird, das in die Herzkammer führt. Dies wird oft zu diagnostischen und interventionellen Zwecken durchgeführt, aber wussten Sie, wer dieses Verfahren zuerst durchgeführt hat?

Dr. Werner Forssmann führte 1929 die erste Herzkatheteruntersuchung an sich selbst durch. Als Nachweis des Eingriffs fertigte er eine Röntgenaufnahme an. 1956 erhielt er den Nobelpreis für Physiologie.

Wer war Dr. Werner Forßmann?

Werner Theodor Otto Forßmann wurde am 29. August 1904 in Berlin geboren. Nach dem Abitur am Askanischen Gymnasium 1922 besuchte er die Universität Berlin und entschied sich für ein Medizinstudium. Das Staatsexamen legte er 1929 ab. Zur klinischen Ausbildung ging er an die Medizinische Universitätsklinik und arbeitete bei Professor Georg Klemperer. Er studierte Humananatomie bei Professor Rudolph Fick und ging zur klinischen Ausbildung in Chirurgie an das August-Victoria-Heim in Eberswald. (Quelle: Nobelpreis Organisation)

Die Entwicklung der Herzkatheterisierung

Bei Victoria Home entwickelte er zuerst die Technik für das Herz Katheterisierungsverfahren. Er tat dies, indem er eine Kanüle in seine eigene antecubitale Vene einführte. Dadurch führte er einen 65-cm-Katheter und ging dann zur Radiologieabteilung, um eine Röntgenaufnahme davon zu machen. Es wurde auch ein Foto von dem Katheter gemacht, der in seiner rechten Ohrmuschel lag. (Quelle: Nobelpreis Organisation)

Das eigentliche Verfahren

Forßmann ignorierte den Rat seines Abteilungsleiters, das Verfahren nicht durchzuführen. Er überredete lediglich die für das Sterilgut zuständige OP-Schwester. Gerda Ditzen, die Krankenschwester, stimmte zu, aber nur, wenn er den Eingriff an ihr und nicht an sich selbst durchführte. Forssmann täuschte sie, indem er sie auf den OP-Tisch schnallte und vorgab, örtliche Betäubungsmittel anzuwenden. Er schnitt ihr den Arm ab, während er eigentlich dasselbe mit sich selbst tat. Er trug Betäubungsmittel auf seinen Unterarm auf und führte den Blasenkatheter in seine antecubitale Vene ein.

Der Abteilungsleiter ärgerte sich sehr über den Stunt, den Forssmann abgezogen hatte, erkannte aber auch seine Entdeckung. Er erlaubte Forssmann, eine weitere Katheterisierung bei einer unheilbar kranken Frau durchzuführen. Nach dem Eingriff verbesserte sich der Zustand des Patienten dramatisch, nachdem ihm durch dieses Verfahren Medikamente verabreicht worden waren. (Quelle: Nobelpreis Organisation)

Dr. Werner Forssmann Nach der Entdeckung

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs diente Forssmann als Sanitätsoffizier, der schließlich den Rang eines Surgeon-Major erreichte. Er wurde ein Wassergefangener bis 1945, als er freigelassen wurde. Zu diesem Zeitpunkt ging er mit seiner Frau im Schwarzwald in die Praxis.

Ab 1950 praktizierte er als Urologe in Bad Kreuznach und ist seit 1958 Chefarzt der Chirurgischen Abteilung des Evangelischen Krankenhauses Düsseldorf.

1956 erhielt Forssmann für das Herzkatheterverfahren den Nobelpreis für Physiologie. Er erhielt die Auszeichnung zusammen mit André Cournand und Dickison W. Richards. Im selben Jahr wurde er zum Honorarprofessor für Chirurgie und Urologie an der Johannes Gutenberg-Universität ernannt. (Quelle: Nobelpreis Organisation)

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